Freitag, 18. März 2011

Danke für die Kommentare zum gestrigen Post. Ihr habt ja alle recht.

Ich muss nun meine Fassungslosigkeit und Traurigkeit doch noch schnell niederschreiben.

Am Montag hat mein kleiner Pirat jeweils Schwimmkurs von 18.15 bis 19 Uhr im Nachbardorf. Leider konnte ich ihn letzten Montag nicht abholen, weil ich eine Sitzung hatte und das Auto benötigte. Wir haben also kurz vor Beginn eine andere Mutter kontaktiert, die im selben Ort wie wir wohnen und deren Kind den selben Kurs besucht, ob sie Olivier ausnahmsweise mit nach Hause nehmen könne. "Kein Problem!"

Beim Hinfahren hatte ich irgendwie ein komisches Gefühl. Ob das auch klappt? Wird schon - sie hat ja zugesagt.

Als ich dann spätabends von der Sitzung nach Hause kam, sagte mein Mann: "Es hat dann nicht geklappt!" Sie und ihr Kind waren nicht im Schwimmkurs, Olivier ist alleine in der Dunkelheit nach Hause gelaufen. Ein fremdes Auto mit einer Familie drin hat ihn auf halber Strecke angehalten und ihn (unter Protest: ich darf nicht einsteigen!) trotzdem nach Hause gebracht.

Am nächsten Morgen hat die andere Mutter telefoniert, ihre Grossmutter sei beerdigt worden, sie hätte einen Migräne-Anfall gehabt, sei verschlafen und es sei ihr deshalb unmöglich gewesen, uns schnell zu telefonieren, dass sie Olivier doch nicht mit nach Hause nehmen könne.

Was soll man noch dazu sagen?

Ich war ja so froh, dass nichts passiert ist. Dunkelheit, reger Autoverkehr, eine grosse Brücke, der Rhein, das fremde Auto - einfach alles!

Es hätte bestimmt eine andere Lösung (Nachbarn, Fahrrad, Taxi, Bus, etc.) gegeben, wenn sie uns einfach schnell Bescheid gegeben hätte.

Aber hatte ich nicht so ein komisches Gefühl? Kann man denn noch jemandem trauen? Ist Zuverlässigkeit ein Fremdwort geworden?

Und schon wieder: zwar kein Traum und kein Zufall, sondern einfach so ein komisches Bauchgefühl.

5 Kommentare:

Bree hat gesagt…

Ach du Schreck! Boah.. da fallen mir ganz viele böse Worte zu dieser Dame ein...

aennie lu hat gesagt…

Hallo,

nachdem ich deinen heutigen und dann deinen gestrigen Post gelesen habe, find ich es schon etwas verwunderlich, wie doch dein Bauchgefühl stimmt! Ich kenne sowas gar nicht...
Ich würde die Tasche vielleicht als "Zeichen" zuende Nähen! Wenn du sie trägst, wird weithin an Japan erinnert und die schrecklichen Ereignisse, Ängste, Trauer usw. bleiben wach- UND DAS MUSS!!

Ich hoffe, der Mutter, die dein Kind VERGESSEN hat, und sich als Mutter überhaupt nicht in die Ängste einer anderen Mutter einfühlen kann, hast du gehörig die Meinung gesagt!!!! Es ist nicht nachvollziehbar, wie diese Frau auch nur ein Auge zumachen konnte heute Nacht!!!
Liebe Grüße

entli hat gesagt…

ohne worte.. und ja ich kenne das Bauchgefühl, auch so wie du.. und es kann einen sehr einengen..

ich knuddle dich ganz lieb

silvia

Die Fadenwirkerin hat gesagt…

Liebe Milena, wenn es um unsere Kinder geht, dann ist das mütterliche Bauchgefühl erstaunlich verläßlich. Das es Dir bei der ganzen Aktion überhaupt nicht gut geht, daß kann ich verstehen. Wäre uns das passiert, dann hätte ich einen Infarkt bekommen.

LG von Juliane

fünffach's hat gesagt…

Hallo Milena

Ich habe auch oft ein schlechtes Gefühl! Aber meist war es umsonst!!
Ich weiss nun nicht mehr, wann ich ihm trauen kann und wann nicht.

Meine Teenager fordern das Bauchgefühl ganz schön heraus, wenn sie erst nach Mitternacht vom Bahnhof alleine nach Hause kommen. Wenns dann arg grimmt im Bauch, versuche ich per SMS sie zu erreichen. Was aber, wenn das Tel nicht funktioniert!!! Schon mehrmals vorgekommen und ich bin fast verrückt geworden vor Angst. Aber es war dann NICHTS.

Hat sein Sohn fürs nächste Mal vielleicht ein Handy mit dabei? Für solche Situationen sind die Dinger echt Gold wert:-)

LG Christine